Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel, Bd. 19
Herrschaftslegitimation ist eines der großen Themen europäischer Geschichtsschreibung zur Frühen Neuzeit. Dazu gehört nicht nur die theoriebezogene Begründung konkreter Herrschaftsausübung, sondern auch die Legitimation ihrer Infragestellung, die bis zur Rechtfertigung von Widerstand gehen konnte.
Im Umkreis der Reformation wurde in ganz Europa seit Mitte des 16. Jahrhunderts diese dem Mittelalter bereits wohlvertraute Debatte verzahnt mit der Frage nach dem "wahren" Glauben. Und damit erhielt das Recht, die Legitimität von Herrschaft in Frage zu stellen, eine weitere, sehr wirkmächtige Komponente, denn der anderskonfessionelle Herrscher konnte zum tyrannischen Herrscher erklärt werden.
Die im Sammelband publizierten Beiträge knüpfen an diese Fragestellung an und diskutieren sie unter Verwendung eigenständiger methodischer Verfahren, die als Kommunikation über Herrschaft charakterisiert werden können und in der wissenschaftlichen Debatte neu sind.
Aus dem Inhalt:
Mit Beiträgen von:
Amy Nelson Burnett, Nicola Erny, Thomas Fuchs, Frank Hatje, Randolph Conrad Head, Hans-Joachim Müller, Luise Schorn-Schütte, Sven Tode und Andreas Wendland
Pressestimmen
"Die einzelnen Beiträge belegen vor allem die Fruchtbarkeit detaillierter, auch lokal- und sozialhistorischer Forschungen zum Verhältnis von Klerus und weltlichen Magistraten. [...] Bei einer vergleichenden Lehrveranstaltung zu Kirche und weltlichen Magistraten in der frühen Neuzeit sollte der Band nicht fehlen."
Robert von Friedeburg, in: sehepunkte (7/2007, Nr.4) |