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Abschlussarbeiten und Dissertationen in der angewandten psychologischen Forschung  
Abschlussarbeiten und Dissertationen in der angewandten psychologischen Forschung
von: Sabine Sonnentag
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2006
ISBN: 9783840916830
110 Seiten, Download: 724 KB
 
Format:  PDF
geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop

Typ: A (einfacher Zugriff)

 

 
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Leseprobe

3 Phase 1: Literatursuche und Herausarbeiten der Fragestellung (S. 14-15)

In der ersten Phase einer Studienabschlussarbeit oder Dissertation geht es darum, sich für ein Forschungsthema zu entscheiden, eine erste orientierende Literaturrecherche durchzuführen und die genaue Fragestellung festzulegen. Wichtige Leitfragen dieser ersten Phase sind in Kasten 1 zusammengefasst.

Kasten 1: Leitfragen für die erste Phase Was will ich untersuchen?

Auf welche Frage bzw. Fragen will ich eine Antwort geben?
Was gibt es bereits zum Thema?
Warum ist die Fragestellung wissenschaftlich relevant?
Warum ist die Beantwortung der Frage praktisch wichtig?
Wesentliches Produkt dieser ersten Phase sollte ein knappes Literaturreview sein. Hinzu kann eine erste Sammlung von vorläufigen Ideen zum Wie der Untersuchung kommen.

3.1 Entscheidung für ein Forschungsthema

Am Anfang einer fast jeden Diplomarbeit, Masterarbeit oder Dissertation steht die Frage nach dem Thema der Arbeit. Manchmal ist diese Frage schnell beantwortet, beispielsweise dann, wenn man ein von einem Betreuer ausgeschriebenes Thema wählt oder wenn man innerhalb eines vorgegebenen Forschungsprojektes die Dissertation schreiben will. In anderen Situationen kann sich die Suche nach einem Thema jedoch über einige Wochen – manchmal auch länger – erstrecken.

Die Festlegung auf ein Forschungsthema beinhaltet noch keine Entscheidung über eine Fragestellung. Ein Forschungsthema bezieht sich auf ein noch relativ breites und gegebenenfalls vages Forschungsgebiet, in dem in der Regel eine Vielzahl unterschiedlicher Fragestellungen verfolgt werden können. So kann beispielsweise Ihr Interesse für Themen wie „Burnout“, „Assessment Centers“ oder „Lernstrategien“ auf ganz unterschiedliche Fragestellungen zugespitzt werden.

Anregungen für mögliche Forschungsthemen können Sie aus unterschiedlichen Quellen gewinnen: Eine erste Quelle sind Ausschreibungen von Themen. So bieten viele Betreuer meist eine Anzahl von oft noch unscharf formulierten Themen für Abschlussarbeiten und zum Teil auch für Dissertationen an. Auch Firmen und andere Institutionen schreiben bisweilen Themen aus. Möglicherweise sind Sie aber auch im Rahmen eines Praktikums auf ein interessantes Thema gestoßen. Zu beachten gilt, dass Themen, die sich auf Grund einer externen Ausschreibung oder eines Praktikums ergeben, nicht ohne weiteres mit den Anforderungen, die Ihr Betreuer an eine Arbeit stellt, zur Deckung zu bringen sind. Hier sind frühzeitige Absprachen zu empfehlen.

Hilfreich können auch Ideensammlungen sein, die man sich über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel im Laufe des Studiums angelegt hat. Im Vorgriff auf eine spätere Abschlussarbeit oder Dissertation kann es sehr sinnvoll sein, bereits während des Studiums fortlaufend potenziell interessante Themen zu notieren, beispielsweise dann, wenn man im Rahmen von Lehrveranstaltungen oder beim Lesen auf spannende Fragen stößt. Bortz und Döring (2002) haben eine Reihe von weiteren Möglichkeiten zusammengestellt, wie man auf interessante Forschungsideen und -themen kommen kann. Huff (1999) schlägt die Verwendung von Brainstormingtechniken vor, um das Spektrum von infrage kommenden Forschungsthemen zu erweitern.

Bei der Entscheidung für ein Forschungsthema gibt es eine Reihe von Punkten zu beachten. Eine wichtige Frage ist zunächst: Ist das Thema im Rahmen einer Abschlussarbeit bzw. Dissertation prinzipiell zu untersuchen? Wenn Sie sich beispielsweise für die Fusion von großen internationalen Konzernen interessieren, brauchen Sie Zugang zu den entsprechenden Organisationen, um aus der Forschungsidee eine realisierbare empirische Untersuchung zu machen. Die Frage, wie eine erste Idee praktisch umgesetzt werden kann, ist meist nicht mit ein oder zwei Sätzen zu beantworten. Viele erleben diese Phase der Themensuche somit meist auch als sehr stressvoll, weil sie noch nicht wissen, wie die Idee umgesetzt werden kann. Man sollte sich an diesem Punkt nicht mit Detailfragen „verrückt machen“. Für viele offene Fragen lassen sich Lösungen entwickeln, wenn man sich genauer in das Thema eingearbeitet und die Literatur gesichtet hat.

Die Frage der prinzipiellen Untersuchbarkeit sollte man aber bereits früh versuchen zu beantworten. Gespräche mit dem potenziellen Betreuer und anderen erfahrenen Forschern können hier sehr hilfreich sein. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für ein Thema sollte das eigene Interesse ein. Interessiert Sie das Thema wirklich? Können Sie sich vorstellen, sich über mindestens ein halbes Jahr (im Falle der Abschlussarbeit) bzw. über mehrere Jahre (im Falle einer Dissertation) mit diesem Thema nahezu täglich zu beschäftigen? Gewiss kommt bei fast jedem Thema irgendwann der Punkt, wo man es „nicht mehr sehen mag“, stellt sich dieses Sättigungsgefühl aber schon nach einer nur kurzen Beschäftigung mit dem Thema ein, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass man den notwendigen Enthusiasmus vielleicht nur schwer über längere Zeit wird aufrechterhalten können.



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